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939-2014 === 1075 Jahre Unseburg

Fotomontage Thomas Agit

 

Die Ersterwähnung des Ortes Unseburg

mit seiner heute wüsten Burg

 

 

Die Herkunft des Namens „Unseburg“ ist nicht eindeutig belegt, es gibt aber zwei mögliche Erklärungen für den bis zum heutigen Zeitpunkt mehrfach gewandelten Namen.

Die Erklärung des urkundlich belegten ersten Namen: Unnesburg

 

Die 1. Erklärung:

Un = Abkürzung von Unnan = schützen

nes = Nase

burg = Burg

Un-nes-burg bedeutet somit sinngemäß:

Die schützende Burg auf der Nase (Landzunge).

 

Die 2. Variante:

Unna = Wasser

nes = Nase

burg = Burg

Eine Burg auf der Landzunge im Wasser.

 

Die Abwandlungen des Namens sind:

936 Unnesburg

946 = Unenesburg

960 = Unnenesburg

968 = Unnesburch

973 = Unnesburg

1012 = Undesburg

 

Nach der üblichen Auffassung ist die Burg als Burgwart gegen die Ungarn und Slawen unter Heinrich I. errichtet. Lehrer Nehrig, der mit viel Fleiß eine umfassende Chronik von Unseburg zusammenstellte, vermutet hier zuvor eine vorgeschichtliche Wallburg, eine Fluchtburg für die Einwohnerschaft der umliegenden Dörfer in Kriegszeiten.

 

Die Entstehung als Grenzburg verdankt es seiner örtlichen Lage und dem König Heinrich I. (919-936). Er errichtete auf dem höchsten Punkt der Landspitze bei dem heutigen Unseburg, wo die beiden Bodearme zusammen fließen eine Burg in deren Schutz gleichzeitig das Dorf Unseburg entstand. Alles Land um die Landzunge herum war durch die beiden Bodearme in einen unwegsamen Sumpf verwandelt.

 

Vom Burgcharakter her war es eine Niederungsburg, auch Flachlandburg genannt. Der Verteidigungsvorteil war zum überwiegenden seine Lage durch das umliegende Sumpfgebiet. Zur künstlichen Befestigung diente lediglich ein etwa 6½ m hoher Erdwall und ein 5 m breiter Burggraben trennte die nach Osten zu gelegene Vorburg von der etwas erhöht gebauten westlichen Hauptburg. Die Hauptburg erhielt stellenweise eine Palisadenwand. Wir können heute noch das Burggelände in ihren großen Umrissen erkennen; doch welche Gebäude sie barg und wie es sonst darin aussah, darüber ist nichts fundiertes belegt.

 

Der Unseburger Burgwartsbezirk umfasst zu dieser Zeit die Gegend von Etgersleben bis Alt-Staßfurt. Später bezeichnete er zusammen mit den Burgwartsbezirken Walzleben und Neuhaldensleben die westliche Grenze des Erzbistums Magdeburg.

Der Ort Unseburg - mit 2 Familien – wurde von Otto I. Im Jahr 939 dem Moritzkloster in Magdeburg geschenkt. Diese Schenkung ist durch eine Urkunde vom 7.Juni 939 belegt.

 

Hier eine Anmerkung zum Vorstellungsvergleich der damaligen Zeit; in dieser Urkunde wird auch Magdeburg mit 18 Familien genannt. Mit dem 7. Juni 939 erfolgte somit die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Unseburg. Sein Bestehen aber wird ganz unterschiedlich interpretiert, zwischen 30 Jahre bis100 Jahre vor diesem Datum. Im Jahre 979 hat die Burg als Bollwerk gegen die Wenden und Ungarn ihren Wert verloren, und Otto II. macht die Burg selbst, dem Erzstift zum Geschenk.

 

Nach über 200 Jahren wechselnder Burggeschichte kam die Zeit wo wieder Waffenlärm auf der „Unseburg“ war, aber nicht zum heiligen Krieg zogen die Gewappneten aus, sondern Raub und Mord war ihr Ziel. An den großen Handelsstraßen, die die Börde durchzogen, lauerten die Grafen Walter von Barby und Friedrich und Wilhelm von Ammensleben mit ihren Knechten, dem reisenden Kaufmann auf, warfen ihn nieder und brachten ihn und seine habe zurück zur „Unseburg“. Gegen ihren Herren, den Erzbischof, waren sie aufsässig geworden, hatten sich 1213 der Burg bemächtigt, diese mit starken Mauern und Türmen umgeben und ein Räubernest daraus gemacht. Doch lange währte es nicht. Der Erzbischof, bald wieder im Besitze der Macht über sein Land, eroberte in Gemeinschaft mit dem Grafen Heinrich von Anhalt 1218 die Unseburg, die er, da sie für ihn militärisch wertlos geworden und nicht wieder ein Räuberhorst werden sollte, zerstört.

 

Die große Zeit der Burg war vorbei. Sie hatte in der Geschichte ihren Zweck erfüllt. Und so sehen wir sie wieder 1302, als sie als „Burgwall“ und Ruine, ihren Besitzer wechselt. Das Kloster Riddagshausen erwarb den „Wall“ und einen Teil des Dorfes vom Erzbischof. Nur die Kapelle auf dem Burgwall, die alte Burgkapelle, die der Zerstörung nicht mit verfallen war, blieb vom Verkauf ausgeschlossen.

 

Nach Acker schrie eine neue,materialistische Zeit. Und schon stürzten die Wälle der Burg bis auf kleine Teile, Gräben wurden eingeebnet und der Pflug zog seine Furchen über das alte Burggelände.

Der Ort Unseburg , der der Burg auf dem Walle vorgelagert war entwickelte sich aber den wirtschaftlichen Bedingungen stetig weiter bis zur Neuzeit.

 

Heimatstube

Eberhard Bethge

 
Fotos
 
 
 
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